„Das können wir uns nicht leisten“ – Die Auswirkungen dieses Satzes auf uns und unsere Kinder

Liebe Eltern,

wir alle standen sicher schon einmal in der Situation, in der unsere Kinder sich etwas gewünscht haben, was einfach nicht im Budget lag. Die einfache, oft instinktive Antwort darauf ist: „Das können wir uns nicht leisten.“ Aber haben wir uns je gefragt, was dieser Satz eigentlich bewirkt? Nicht nur bei uns selbst, sondern vor allem bei unseren Kindern?

Der psychologische Effekt

Zuerst einmal: Es ist völlig normal und gesund, finanzielle Grenzen zu haben und diese auch zu kommunizieren. Es lehrt unsere Kinder den Wert von Geld und den Umgang mit Beschränkungen. Allerdings kommt es sehr auf das „Wie“ an. Der Satz „Das können wir uns nicht leisten“ kann, vor allem wenn er häufig verwendet wird, unbeabsichtigte Botschaften vermitteln. Er kann bei unseren Kindern ein Gefühl von Mangel erzeugen und bei uns selbst ein Gefühl der Unzulänglichkeit verstärken.

Die Macht der Sprache

Unsere Wortwahl hat Macht. Sie kann Perspektiven formen und unser Denken beeinflussen. Statt zu sagen „Das können wir uns nicht leisten“, könnten wir formulieren: „Wir entscheiden uns, unser Geld anders zu verwenden.“ Diese Umformulierung ist nicht nur positiver, sondern vermittelt auch, dass wir Kontrolle über unsere Finanzen haben – eine wichtige Lektion für unsere Kinder.

Alternativen schaffen

Es geht nicht darum, den Wunsch oder das Bedürfnis unserer Kinder abzulehnen, sondern vielmehr darum, Alternativen aufzuzeigen. Wenn der direkte Kauf nicht möglich ist, könnten wir zusammen mit unseren Kindern nach kreativen Lösungen suchen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, gemeinsam auf das Ziel hinzusparen, oder eine günstigere Alternative zu finden.

Finanzielle Bildung

Diese Momente bieten uns auch die Chance, unseren Kindern etwas über finanzielle Prioritäten und Planung beizubringen. Indem wir offen über Haushaltsbudgets, Sparen für besondere Anlässe und den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen sprechen, geben wir unseren Kindern wichtige Werkzeuge für ihre finanzielle Zukunft an die Hand.

Langfristige Auswirkungen

Unsere Haltung zu Geld und wie wir darüber sprechen, prägt die finanzielle Einstellung unserer Kinder langfristig. Indem wir einen offenen, positiven und proaktiven Umgang mit finanziellen Herausforderungen vorleben, können wir ihnen helfen, ein gesundes finanzielles Mindset zu entwickeln. Dies bereitet sie darauf vor, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und Herausforderungen als Möglichkeiten zu sehen, nicht als Grenzen.

„Das können wir uns nicht leisten“ ist ein Satz, der, obwohl er aus der Notwendigkeit heraus entsteht, auch die Chance birgt, tiefergehende Gespräche über Geld, Werte und Entscheidungsfindung zu führen. Lasst uns diese Gelegenheiten nutzen, um unseren Kindern nicht nur ein Gefühl für finanzielle Grenzen, sondern auch für finanzielle Möglichkeiten zu vermitteln. Indem wir bewusst über Geld sprechen und handeln, legen wir den Grundstein für ein gesundes finanzielles Bewusstsein unserer Kinder.

Erinnern wir uns daran, dass unsere Worte und Taten kraftvolle Lehrmittel sind. Nutzen wir sie weise, um unseren Kindern zu helfen, eine positive Beziehung zu Geld aufzubauen.

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