Wenn Weihnachten naht und unser Kind schon aufgeregt seinen Wunschzettel verfasst, bietet sich uns als Eltern die Chance, ihm etwas Wertvolles jenseits des Materiellen zu schenken: finanzielle Bildung. In diesem Blogbeitrag erläutern wir, wie Weihnachtsgeschenke als praktisches Instrument genutzt werden können, um die finanzielle Kompetenz deines Kindes zu fördern. Es bietet sich eine Gelegenheit, den Fokus weg von materiellen Dingen hin zu wesentlicheren Werten zu lenken.
Budgetierung: Ein Weihnachtsbudget setzen
Starte mit der Einführung und Erklärung des Weihnachtsbudgets. Erläutere deinem Kind so konkret wie möglich, wie du das Budget für die Geschenke festlegst. Dies veranschaulicht, dass auch Festlichkeiten in finanziellen Grenzen stattfinden. Beteilige dein Kind an diesem Prozess der Budgetierung, um ihm das Konzept näherzubringen. So kann es lernen, bereits frühzeitig mit begrenzten finanziellen Mitteln umzugehen und dennoch eine besinliche Weihnachtszeit zu erleben.
Wunschzettel: Qualität über Quantität
Fordere dein Kind auf, seinen Wunschzettel zu überdenken und nach Wichtigkeit zu ordnen. Anstatt einer langen Auflistung sollte es sich auf ein oder zwei wertvolle Geschenke fokussieren. Diese Übung vermittelt ihm, Bedürfnisse von Wünschen zu unterscheiden und den Wert der Dinge realistisch einzuschätzen. Versuche dabei, die Konzentration weg von rein materiellen Dingen auf immaterielle Werte zu lenken. Wie wäre es beispielsweise mit einem Familienausflug oder Urlaub, bei dem dein Kind mitentscheiden darf? Solche gemeinsamen Erlebnisse fördern nachhaltig die Verbundenheit.

Sparen für ein Geschenk
Wenn dein Kind sich ein teureres Geschenk wünscht, ist dies eine gute Gelegenheit, um die Themen Zusatzverdienst und Sparen aufzugreifen. Suche gemeinsam mit deinem Kind nach einer Möglichkeit, dass es sich etwas dazu verdienen kann. Achte dabei darauf, dass normale Haushaltstätigkeiten nicht dafür herhalten. Diese sollten nicht monetär honoriert werden, denn Kinder sollten bestimmte Aufgaben im Haushalt aus Solidarität übernehmen. Warum das so ist, erfährst du hier. [Link zum Artikel über Taschengeld und soziale Verantwortung]
In diesem Blogartikel findest du Ideen für einfache Zusatzverdienste. Wenn dein Kind auf dieses Weise eigenes Geld verdient und davon für ein Wunschgeschenk spart, unterstützt du es dabei, das Verständnis für Geldverdienen und Sparen zu schärfen. Es lernt so mehr über den Wert von Geld und die Genugtuung, die das Erreichen eines Sparziels bereitet.
Falls es denn ein materielles Geschenk sein soll, wähle Präsente, die finanzielle Kompetenzen fördern. Bücher über Geldanlage, Brettspiele zu Wirtschaft und Finanzen oder auch ein Sparschwein können spannend und lehrreich sein. Ist dein Kind bereits fortgeschritten im Umgang mit Geldthemen? Eventuell wäre eine (zusätzliche) Aktie im Depot interessant. Falls dir dies unbekannt ist, informiere dich hier Link: [Kind Depot 1/3]. Eine Liste mit Geschenkideen rund um finanzielle Bildung findest du über diesen Link: Geschenkideen für Kinder
Gemeinsame Aktivitäten statt materieller Geschenke
Anstelle von materiellen Geschenken könntest du deinem Kind Erlebnisse schenken, wie etwa einen Familienausflug. Gemeinsame Erlebnisse hinterlassen oft positivere und langanhaltendere Erinnerungen als etwas Materielles. Noch Jahre später wird von einer großartigen gemeinsamen Reise geschwärmt, während das neueste Spielzeug oder Kleidungsstück schnell zur Gewohnheit wird und kaum Wertschätzung erfährt. Aus eigener Erfahrung können wir das bestätigen. Auf diese Weise zeigst du deinem Kind, dass nicht alle wertvollen Geschenke materieller Art sein müssen und dass geteilte Erlebnisse oft unvergesslich bleiben. In unserer heutigen Überflussgesellschaft kommen gemeinsame Aktivitäten leider viel zu kurz und werden durch Dinge ersetzt. Wenn du dein Kind aktiv in die Auswahl des Erlebnisses einbindest, lernt es, dass seine Meinung zählt und es mitentscheiden darf. So kann es die eigenen Wünsche einbringen, was Freude beim Verschenken und Beschenktwerden garantiert.
Spenden als Teil der Weihnachtstradition
Weihnachtszeit ist auch Gelegenheit, etwas zurückzugeben. Du könntest eine kleine Geldsumme bereitstellen oder gemeinsam nicht mehr benötigtes Spielzeug auswählen und dein Kind entscheiden lassen, an wen es spenden möchte. Vielleicht gibt es in der Umgebung ein Kinderheim o.Ä., das man sogar persönlich besuchen und beschenken kann. So lernt dein Kind Mitgefühl und soziale Verantwortung. Studien zeigen zudem, dass Schenken genauso glücklich macht wie Beschenktwerden. Dein Kind kann die Freude am Geben erfahren.
Fazit
Die Weihnachtszeit bietet eine einzigartige Möglichkeit, unseren Kindern über materielle Geschenke hinaus etwas Bleibendes zu schenken: Finanzkompetenz gepaart mit Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein.
Indem wir unsere Kinder altersgerecht in Budgetplanung und Kaufentscheidungen einbinden, legen wir den Grundstein für einen vernünftigen Umgang mit Geld. Wir lehren sie, Wünsche zu hinterfragen, zu priorisieren und gegebenenfalls dafür zu sparen. Sie lernen dabei den Wert der Dinge realistisch einzuschätzen.
Gemeinsame Aktivitäten, sei es ein Familienausflug oder eine kleine Spende für Bedürftige, fördert die Verbundenheit und eröffnet unseren Kindern eine Erfahrungswelt jenseits des Materiellen. Sie lernen die Freude am Verschenken und der Nächstenliebe.